Simbavati River Lodge
Das erste Mal in Südafrika war ich als Kind mit gerade mal 9 oder 10 Jahren. Meine Mutter und ich haben eine zweiwöchige Rundreise gemacht und waren in Johannesburg, Pretoria, Kapstadt und Krüger Nationalpark. Ich kann mich natürlich nicht mehr ganz genau an jede Einzelheit erinnern, aber ich habe noch 2 Fotoalben (so richtig mit ausgedruckten Bildern und zum anfassen, ich liebe es :D) und mein Gefühl sagt mir, es war eine atemberaubende Reise! Vor allem die Safari im Krüger Nationalpark war ein absolutes Highlight. Wilde Tiere das erste mal in freier Wildnis zu erleben ist einfach eine einmalige Erfahrung. Seitdem gehe ich übrigens auch nicht mehr in Zoos. Ich weiß, in Zoos werden gefährdete Tierarten erhalten und ein Zoo bietet somit auch positive Aspekte für die Tiere (abgesehen davon, dass eine Reise nach Südafrika mit Safari nicht für jeden einfach so bezahlbar ist, vor allem für Familien), aber ich weiß, dass es auch anders geht. Und zwar wesentlich besser.
Die Tiere leben in Nationalparks in ihrem natürlichen Lebensraum und können weitestgehend ungestört ihrem natürlichen Leben nahe kommen – im Zoo leider nicht. Deshalb habe ich diese Entscheidung für mich getroffen, jedem das seine halt, nicht wahr?
Aber um auf das eigentliche Thema zurückzukommen: ich dachte, eine Safari könnte nicht besser werden. Falsch gedacht: Als ich 2015, kurz vor meinem Praktikumsbeginn in New York, nach Südafrika zu meiner Schwester geflogen bin, waren wir in der Simbavati River Lodge im Timbavati Game Reserve und es war ein Traum! Ich habe gemerkt, es geht noch besser! Und zwar auf einem Game Drive mit offenem Geländewagen, mit dem die Ranger sogar off road und nah an die Tiere heranfahren können – unfassbar. Es ist ein einmaliges Gefühl so nah an wilden Tieren zu sein! Löwen liefen einfach unbehelligt um unseren Wagen herum, als ob wir irgendein anderes Tier wären, dass ihnen egal ist. Beziehungsweise ist das auch so, die Tiere sind an die Geräusche und den Duft des Geländewagens gewohnt und sehen es als ein großes Tier an, dass einfach da ist und guckt – so komisch es auch klingt. Die Menschen auf dem Wagen werden nicht als Individuum angesehen, sondern als Teil des großen Tieres. Anders ist das natürlich, wenn jemand plötzlich aufsteht oder hastige Bewegungen macht, dann ist das Gesamtbild leider zerstört. Und dann wird es gefährlich (aber auch erst dann ;)).
Die Simbavati River Lodge liegt im Timbavati Game Reserve, welches direkt an den Krüger Nationalpark grenzt. Die Territorien sind nicht durch einen Zaun getrennt, deshalb können die Tiere zwischen dem Game Reserve und dem Nationalpark hin und her spazieren.
Das Reserve bietet insgesamt 10 Safari Lodges und eine davon ist die Simbavati River Lodge. Die Lodge verfügt über 3 Family Chalets (richtige Häuser aus Lehm) sowie 8 Luxury Safari Tents (mit Doppelbett und Außendusche – diese Duschen kann ich nur empfehlen, ist ein ganz neues Duscherlebnis :)).
Die Lodge ist sehr kinderfreundlich und bietet ein absolutes Busch-Erlebnis, da die Lodge nicht umzäunt ist. Also theoretisch könnte jedes Tier mal eben vorbeischauen, aber keine Sorge, es gibt genug Ranger, die die Tiere tracken und die Tiere sind auch nicht sonderlich daran interessiert direkt durch die Lodge zu spazieren 😉
Ein typischer Ablauf auf der Lodge sieht wie folgt aus:Gegen 6 Uhr morgens fängt der erste Game Drive an (diese dauern circa 3 Stunden. Hört sich lang an, aber die Zeit vergeht wie im Flug). Man muss auch keine Angst haben zu verschlafen, die Ranger wecken einen rechtzeitig per Telefon oder durch Anklopfen an der Tür. Man kann sich noch mit einem Kaffee oder Frühstückskeksen, auch Rusks genannt – typisch Südafrikanisch, oder Muffins stärken und dann geht es auch schon los. Je nachdem ob man im Südafrikanischen Sommer oder Winter dort ist, empfiehlt sich eine dicke oder leichte Jacke (im Winter kann es richtig kalt sein, wenn die Sonne noch nicht aufgegangen ist. Ich saß schon mit meiner dicken Daunenjacke, Mütze und Schal auf diesem Geländewagen). Durch den Fahrtwind wirkt es noch kälter, aber sobald die Sonne aufgeht wird es angenehm warm :)Und was soll ich sagen, ich hatte bisher nur traumhafte Sightings auf den Game Drives von Simbavati. Natürlich gibt es keine Garantie viele Tiere oder direkt die Big 5 zu sehen, da es sich um einen nicht umzäunten Bereich handelt – das ist ja gerade das schöne daran finde ich, einfach freie Natur, ohne das Menschen etwas erzwingen! Sei es eine Herde Elefanten, die plötzlich aus dem Gebüsch heraus kommt oder ein Leopard, der vollgefressen auf einem Baum entspannt oder ein Rudel Löwinnen (Frauenpower – die Damen sorgen für das Essen), das gerade seine Beute ins Visier nimmt, war alles dabei. Einfach der Wahnsinn, ich hab bisher wirklich immer Glück gehabt 😀 Durch die Lage am Krüger und dadurch, dass es keine Zäune zum Krüger gibt, hat man das wahre Safari-Erlebnis. Die Lodge hat auch keine Tiere eingekauft und hält sie in umzäunten Gebieten, um seinen Gästen Tiere zu garantieren. Das gibt es natürlich auch, aber darauf verzichtet Simbavati zum Glück 🙂
Zurück auf der Lodge geht es weiter mit einem herrlichen Frühstück auf der Terrasse mit Blick auf das (künstlich angelegte) Wasserloch und den Busch. Mit etwas Glück kommen auch mal ein paar Tiere vorbei und trinken aus dem Wasserloch. Ich hatte schon das Vergnügen eine ganze Elefantenherde, Giraffen, Warzenschweine, Hyänen und Impalas (Gazellen) zu sehen. Echt einmalig!
Bis zum Mittagessen und den im Anschluss folgenden zweiten Game Drive gegen Nachmittag, hat man Zeit zum Entspannen. Entweder auf der eigenen Terrasse am Chalet oder Tent, oder am Pool, wo man kleine Äffchen – ich nenne sie auch gerne Pippi Langstrumpf Äffchen – im Baum beobachten kann. Am besten hier auf kleinere Wertsachen wie Sonnenbrille, etc. achten. Die kleinen Äffchen sehen zwar mega süß und unschuldig aus, aber die haben es faustdick hinter den Ohren und klauen gerne mal. Oder man nutzt die Zeit optimal und gönnt sich eine Wellnessbehandlung im Hauseigenen Spa. Das habe ich meistens gemacht, die 90-minütige Ganzkörpermassage ist ein Traum!
Der zweite Game Drive endet mit einem Sundowner-Drink mitten im Busch. Im ersten Moment ist es etwas befremdlich einfach so im Busch vom Wagen zu steigen, aber es kann nichts passieren, die Ranger und Tracker haben alles im Blick. Auf sie ist Verlass. Mein Sundowner-Drink war meistens ein Gin Tonic – 2013 das Getränk für mich entdeckt und seitdem mein Lieblingsdrink 🙂
Die Sonnenuntergänge in Südafrika sind auch wirklich ein Traum. Der Anblick ist einfach wunderschön, wenn sich der Busch in ein warmes Orange hüllt. Zurück auf der Lodge kann man sich noch mal frisch machen und ein leckeres Abendessen genießen. Das Abendessen variiert täglich und ein besonderes Highlight ist da Boma, das traditionell älteste Abendessen Südafrikas. Das Form des Bomas ähnelt einem traditionellen südafrikanischen Dorf – es ist rund und beschützend und mit einem Kamin in der Mitte für ein gemütliches Ambiente und Wärme im Winter. Es kann ja, wie bereits gesagt, ziemlich kalt werden im Winter 😉
Alles in allem kann ich Simbavati River Lodge nur empfehlen! Die Lage zum ist super, das Personal ist aufmerksam und super zuvorkommend, man hat ein Busch-Erlebnis, ohne auf den Komfort eines 4* Hotels verzichten zu müssen, (besonders für Südafrika-Neulinge zu empfehlen), das Essen ist klasse und das Wasserloch mit seinen gelegentlichen Besuchern ist noch mal die Kirsche on top! Ich muss wirklich sagen, dass mir nichts Negatives in dieser Lodge aufgefallen ist. Ich kann sie also mit einwandfreiem Gewissen wärmstens empfehlen 🙂
Wenn Ihr mehr über die Lodge oder das Timabavi Game Reserve erfahren wollt, dann geht einfach die Homepage unter http://www.simbavati.com/
Viel Spaß in Südafrika 🙂