Sind Kohlenhydrate wirklich schlecht?

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„Low Carb“„no Carb“, „abends keine Kohlenhydrate“, etc. – wer kennt diese Äußerungen nicht? Wenn man abnehmen will, soll man am besten auf die bösen Carbs verzichten, denn die liefern Energie, die direkt als Fettgewebe gespeichert wird. Damit der Körper an Fett verliert, muss er seine Energie aus den bestehenden Fettreserven ziehen. Klingt ja auf den ersten Blick ganz einfach. Das kann sicherlich auch gut bei gesunden Menschen funktionieren. Nur sind wir, die Diabetiker, die kleine Ausnahme der Regel. Wir brauchen Kohlenhydrate im Alltag. Klar kann man den Konsum reduzieren, jedoch sollten wir die „no carb“-Regel nicht einhalten. Denn auch aus dem puren Eiweiß zieht unser Körper Energy und braucht dafür Insulin. Ich selber habe es schon versucht mich nur von Eiweiß zu ernähren, um im besten Fall gar kein schnellwirkendes Insulin spritzen zu müssen. Pustekuchen – mein Körper dachte leider auch bei einem Hähnchenbrustfilet, dass mein Blutzucker ansteigen muss … hm. Also doch nicht so einfach. Natürlich kann es bei manchen so sein, dass ihr Körper nicht so stark auf Proteine reagiert. Meiner tut es leider.

Aber um auf den springenden Punkt zu kommen: Komplexe, oder auch gute Kohlenhydrate genannt, sind nicht das Thema im Punkto abnehmen. Worauf wir wirklich verzichten bzw. reduzieren sollten sind die (tierische) Fette und Zucker (einfache Kohlenhydrate).

Warum genau?

Tierische Fette hemmen die Aufnahme von Insulin. Daraus resultiert, dass es nicht optimal wirken kann und wir mehr spritzen müssen. Das tierische Fett legt sich wie eine Art Mantel über die Zellen und hemmt somit die Aufnahme. Ich möchte Euch jetzt nicht zum Veganismus bewegen, aber um Euren Insulin-Bedarf etwas zu senken bzw. einen konstanteren Blutzuckerspiegel zu halten, kann ich Euch diesen Tipp nur ans Herz legen. Versucht lieber das tierische Fett zu reduzieren und nicht die komplexen Kohlenhydrate. Und ein konstant gut eingestellter Blutzuckerspiegel ist einfach das A und O – das wissen wir alle und es wird uns auch von allen Seiten regelrecht eingebläut. Klar hat man als Diabetiker Ups and Downs und wir sind alle auch nur Menschen und nicht perfekt, aber lasst es Euch von mir gesagt sein: achtet auf Euch! Ich habe schon meine erste Quittung aus der Jugend erhalten: ich habe an beiden Augen ein diabetisches Makulaödem, weil ich die Krankheit früher quasi ignoriert habe. Es war dumm und ich habe meine Strafe bekommen. Macht bitte nicht das gleiche wie ich. In einem baldigen Post zeige ich Euch leckere pflanzen-basierte Rezepte für jede Tageszeit, seid gespannt! Und bis dahin, gönnt Euch auch mal ein paar “böse”Kohlenhydrate 😉